Soziales Unternehmertum? Da werden die Besitzverhältnisse genauso hinterfragt wie die Gewinnverteilung. Aber handeln soziale Unternehmer:innen tatsächlich auch anders? Ist soziales Unternehmertum nur eine Marotte von Philanthropen oder verbergen sich dahinter Ansätze und Ideen, die für eine SteadyState oder Postwachstumsökonomie immer wichtiger werden?
In dem Feature geht es um Eigentumsmodelle von Unternehmen, die auf Partizipation und Gemeinwohl setzen. In solchen Unternehmen werden neue Lösungen für Hierarchien und Partizipation gesucht, wird Selbstorganisation gefördert und über Sinnstiftung, Verantwortung und Gemeinwohl nachgedacht.
Können Genossenschaften, Unternehmen in Verantwortungseigentum oder gemeinnützige Stiftungen ihren hohen Ansprüchen tatsächlich gerecht werden? Welches Zukunftspotential haben Unternehmen, die das Marktsystem menschengerecht und dazu ökologisch gestalten, gegenüber solchen, die auf Gewinnmaximierung setzen? Endet die soziale Verantwortung eines Unternehmens hinterm Firmengelände oder erst am Ende der Lieferkette? Es gibt eine Reihe prominenter Beispiele für soziales Unternehmertum. Aber welche Rolle spielen sie in der Volkswirtschaft und welche könnten sie in Zukunft spielen?

Protagonist:innen:

Rainer Höll, Inner Work Alliance, New Work Consultant. Experte für soziales Unternehmertum: Selbstorganisation in Unternehmen und neue Führungskulturen.

Achim und Adrian Hensen, Armin Steuernagel, Purpose-Economy, Hamburg. Beratung für Unternehmen in Verantwortungseigentum.

Juho Makkonen, Sharetribe, Helsinki. Sharetribe ist ein finnisches Start-up, das eine Software entwickelt hat, um mit einem Peer-to-Peer-Marktplatz eine Alternative (zur Allmacht von Ebay, Airbnb, etc.) zu bieten.

Michael Hetzer, Iris Strobel, Elobau, Leutkirch. Das mittelständische Unternehmen ist führender Anbieter für berührungslose Sensortechnik mit 48 Niederlassungen weltweit. Mit einem Jahresumsatz von 115 Mio Euro ist Elobau in Besitz einer gemeinnützigen Stiftung und orientiert sich an den Maximen der Gemeinwohl Ökonomie. Das neue Lohnmodell wurde von einer Mitarbeiter:innengruppe im Betrieb entwickelt. Die Stiftung fördert innovative Bildungskonzepte und Projekte zu Umwelt und Nachhaltigkeit in der Region.

Sébastien Kopp, Veja, Paris. Das französische Label für Sneaker aus fairer und ressourcenschonender Fertigung ist weltweit mittlerweile in 3500 Shops vertreten. Die Firma, die ihren beiden Gründern gehört, arbeitet direkt mit Menschen in Ländern des globalen Südens zusammen, unterstützt ihre Gemeinschaften und schafft gerechte und soziale Arbeitsbedingungen.

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